Mythen über SSDs: 5 große Missverständnisse über SSDs

Mythen über SSDs: 5 große Missverständnisse über SSDs

Nataliya Oteir Read 9 minutes

Solid State Drives (SSDs) sind nicht mehr die neueste Technologie. Viele Anwender sind bereits mit diesen Festplatten vertraut. Bei Speicheranwendungen in Unternehmen können SSDs mittlerweile Festplattenlaufwerke (HDDs) in Bezug auf Leistung, einfache Verwaltung und Erschwinglichkeit bei weitem übertreffen. Trotz der Beliebtheit von SSDs auf dem Markt für Mainstream-Speicher und Rechenzentren gibt es immer noch Missverständnisse über SSDs. Es gibt immer noch Missverständnisse über ihre Leistung, Kosten und Verwendung.

IT-Fachleute und Speicheradministratoren bevorzugen zunehmend SSDs gegenüber Festplattenlaufwerken. Sobald alle Mythen über SSDs ausgeräumt sind, ist klar, dass SSDs eine echte Innovation im Computermanagement sind und die Effizienz von Rechenzentren erheblich verbessern können.

Mythos 1: SSDs fehlt es an Kapazität

Die angeblich geringere Kapazität von SSDs im Vergleich zu HDDs war lange Zeit ein Problem für SSDs, auch wenn SSDs vielen HDDs tatsächlich überlegen sind. Derzeit sind bereits 2,5-Zoll-SSDs mit einer Kapazität von 32 TB auf dem Markt erhältlich. IT-Fachleute können davon ausgehen, dass in naher Zukunft SSDs mit einer Kapazität von 50 TB oder sogar mehr auf den Markt kommen werden. Während Festplatten nur eine Kapazität von 16 TB oder weniger haben, werden SSDs immer kleiner, verbrauchen weniger Strom und haben eine immer bessere Leistung. Die Wahrheit ist: SSD-Kapazität ist in Rechenzentren kein Thema mehr.

Mythos 2: SSDs sind zu teuer

Ein weiteres großes Problem bei SSDs sind ihre hohen Kosten. In den letzten Jahren sind die Preise für SSDs rapide gesunken. Doch mit dem Übergang zu einer neuen Fertigungstechnologie - Intel 3D NAND - sind die Kosten für SSDs gestiegen und haben sich eingependelt. Ab heute ist dieses Problem gelöst und wir können davon ausgehen, dass die SSD-Preise wieder sinken werden.

Und dennoch gibt es immer noch einen Preisunterschied zwischen SSDs und HDDs. Server mit SSDs haben den Vorteil, dass sie mehr und schneller arbeiten können, so dass der Preisunterschied durch die Vorteile, die sie bieten, mehr als ausgeglichen wird. Darüber hinaus sind SSDs aufgrund ihres effizienten Datenkomprimierungsmechanismus deutlich billiger pro Terabyte Speicherplatz als HDDs.

Der in der High-Tech-Branche häufig diskutierte Preisunterschied zwischen HDDs und SSDs wird meist im Zusammenhang mit der Verschmelzung von SATA-Festplatten mit SSDs der Unternehmensklasse betrachtet. Die Kosten für über SATA angeschlossene SDDs sind bereits fast halb so hoch wie die von SAS-HDDs. Außerdem sind SSDs trotz vergleichbarer Größe deutlich schneller und haben eine Reihe von Vorteilen gegenüber HDDs.

Nichtflüchtige Speicherlaufwerke (NVMe-Laufwerke) sind ebenfalls teuer, aber ihre Kosten nähern sich aufgrund ihrer gleichwertigen Kapazitäten rasch denen von SATA-SSDs an.

Mythos 3: SSDs sind kurzlebig

Obwohl der Mythos, dass SSDs schneller verschleißen, zum Teil stimmt, sind die heutigen SSDs für eine jahrelange Lebensdauer ausgelegt. Dies ist auf eine verbesserte Elektronik und Signalverarbeitung zurückzuführen. Hinzu kommt eine intelligentere Fehlererkennung und -korrektur.

Darüber hinaus ist zu bedenken, dass SSDs sowohl für kleine als auch für große Datenspeichervolumina im Betrieb ausgelegt sind, die anhand der pro Tag auf das gesamte Laufwerk geschriebenen Datenmenge (MB oder TB) gemessen werden. Im Gegensatz zu SSDs sind Festplatten nur für große Datenmengen ausgelegt und haben mehr freien Speicherplatz, was wiederum ihre Kosten erhöht.

Die Spezifikationen einiger Festplatten enthalten ein Maß für die Datenmenge, die das Laufwerk pro Tag schreibt. Im Allgemeinen unterscheiden sich die Spezifikationen von SSDs nicht wesentlich von diesen Werten. Darüber hinaus ist jede Festplatte nicht davor gefeit, ihre garantierte Schreibdauer zu überschreiten, und kann schnell ausfallen. Es gibt nur eine Schlussfolgerung: SSDs sind genauso zuverlässig wie HDDs, aber sie sind viel schneller.

Mythos 4: SSDs können HDDs in Disk-Arrays ersetzen

Dies ist ein weiteres SSD-Problem, das IT-Experten abschrecken kann. SSDs sind heute so schnell, dass Disk-Array-Controller nur mit einigen wenigen SSD-Modellen mithalten können. Arrays wurden mit Blick auf die E/A-Leistung von Festplattenlaufwerken entwickelt, was bedeutet, dass zufällige Lese-/Schreibvorgänge 1.000 Mal langsamer sind und lineare Lese-/Schreibvorgänge 100 Mal langsamer sind.

Array-Controller wurden entwickelt, um mehrere langsame Datenströme auf Festplattenlaufwerken in einem Paar relativ schneller Fibre-Channel-Verbindungen zu kombinieren, und dies wird zu einem ernsthaften Problem für SSDs. Die Lösung könnte darin bestehen, Speichergeräte zu verwenden, die sich auf SSDs konzentrieren. Alternativ können 100-Gigabit-Ethernet-Verbindungen für die Backbone-Übertragung und Speicherung in Betracht gezogen werden.

Ein ähnliches Problem ergibt sich bei Servern, da eine veraltete SAS-Schnittstelle und eine modernere SATA-Schnittstelle die Geschwindigkeit des Laufwerks nicht bewältigen können. NVMe ist viel schneller und kann die Systemkosten erheblich senken, da es weniger Unterbrechungen gibt und die Warteschlangenverwaltung vereinfacht wird. Heute entscheiden sich IT-Experten und Speicheradministratoren für die NVMe-Technologie, um Laufwerke in einem Server-Cluster gemeinsam zu nutzen und so HCI-Systeme zu beschleunigen.

Mythos 5: Der Zustand von SSD-Laufwerken ist schwer zu überwachen


Zuvor war eines der Probleme mit SSDs ein Phänomen, das als Write Amplification (WA) bekannt ist. Flash-Speicher erlauben kein einfaches Überschreiben von Datenblöcken, sie müssen gelöscht werden, um sie wieder verfügbar zu machen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass der schnelle Betrieb von Flash-Speicher durch das Lesen, Schreiben und Löschen von Daten in großen Blöcken erreicht wird. Normalerweise sind diese 2 MB groß. Das bedeutet, dass alle Daten in dem zu löschenden Megablock zuerst gelesen und dann geändert werden müssen, dann muss der Block gelöscht werden, und dann müssen die Daten erneut in ihn geschrieben werden.

Das Phänomen der Amplifikation verlangsamt den Prozess des Schreibens von Daten erheblich, selbst wenn der schnelle Speicherpuffer sie sofort nach dem Senden vom Server speichert. In diesem Fall ist der beste Ausweg, den Block vorher mit einem speziellen TRIM-Befehl zu löschen. Dieser Befehl ist in Windows ab Windows 7 standardmäßig vorhanden.

Um diese Funktion zu aktivieren, müssen Sie zunächst feststellen, ob der TRIM-Befehl in Ihrem OC verfügbar ist und ob die Unterstützung für ihn deaktiviert ist.

Die Verwendung des TRIM-Befehls ist ein wichtiger Faktor für die Aufrechterhaltung einer hohen SSD-Leistung während ihrer Lebensdauer. Das Schreiben auf eine SSD löscht keine alten Daten - es ist genauso schnell wie das Schreiben auf ein leeres Laufwerk. Dank besserer Elektronik, Signalverarbeitung und intelligenterer Methoden zur Erkennung von Fehlern halten SSDs länger als je zuvor.

Eine weitere Nuance: Es wird nicht empfohlen, Ihre SSD zu defragmentieren. Im Allgemeinen hat die Defragmentierung negative Auswirkungen auf die E/A-Leistung und kann zumindest die Lebensdauer des Laufwerks verkürzen. Der Grund dafür ist einfach: Im Gegensatz zu Festplattenlaufwerken sind SSDs darauf ausgelegt, Datenblöcke während der Aufzeichnung so weit wie möglich über den gesamten Speicherplatz zu verteilen und auf jeden Block ohne Verzögerung zuzugreifen. Nicht zu vergessen ist der schnelle und effiziente Flash-Datenkompressionsmechanismus, der von SSDs verwendet wird und der es Servern ermöglicht, eine bessere Leistung zu erbringen und ihre effektive Kapazität um etwa das Fünffache zu erhöhen.

Ein weiterer Vorteil der Verwendung dieser Laufwerke in einem Netzwerkspeichersystem ist, dass die Datenlast im Netzwerk um das Fünffache reduziert wird, wenn die Komprimierung und Dekomprimierung auf dem Server durchgeführt wird. Aufgrund der großen Anzahl zusätzlicher E/A-Zyklen, die SSDs haben, ist dies eine enorme Kostenersparnis.

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